Hinter jeder tollen Erfindung steckt eine Geschichte. Diese sorgt für eine Idee, welche den Stein ins Rollen bringt.
Hier ist die Geschichte des HiBliHu´s:
Jonathan. Ein mittelgroßer, schwarz-braun-weißer Terriermischling mit langen, staksigen Beinen, einem ausgeprägten Jagdtrieb, hohem Intellekt und klugen Augen ist der Stein. Schon früh durfte er sein Frauchen überall mit hinbegleiten, wich nicht von Ihrer Seite. Als Reitbegleithund machte er sich prima. Er wusste genau, wie nah man sich einem Pferd nähern durfte und was es bedeutete, wenn Frauchen im Gelände fröhlich schnalzte und das Pferd zu Höchstleistungen antrieb. Jonathan war kaum müde zu kriegen. Lauffreudig wie ein junger Windhund hielt er immer mit. Und clever ist er. Schon in der Hundeschule nannten sie ihn "Streber". Er beherrschte schnell weit über 20 Tricks, auch die kniffligen wie etwa sich im Lauf rückwärts durch Frauchens Beine zu schwingen. Er merkt sie sich alle noch und kann sie auf Knopfdruck abrufen – sogar mit seinen mittlerweile 8 Jahren. Irgendwann kam sein Frauchen auf das Thema Agility und Jonathan genoss das wöchentliche Training, die vielen Wochenendausflüge quer durch Deutschland zum Turnier und die Aufmerksamkeit und extra Leckerchen, wenn er mit stolz geschwellter Brust mal wieder einen Pokal nach Hause geholt hatte.
Er war gut. In allem was er tat. Immer. Doch von einem Tag auf den anderen änderte sich alles. Jonathan wurde blind. Ausgelöst durch eine bisher wenig erforschte Krankheit namens SARD´s verlor der kecke und immer lebensfrohe Terrier sein Augenlicht binnen 3 Tagen und sollte sich nun an ein besonderes Leben gewöhnen. Ein Leben als blinder Hund.
Ich bin Franziska. Und das Frauchen von Jonathan. Ich habe ihn vor 8 Jahren mit der Hand aufgezogen und gehe heute mit ihm durchs Leben, wie wir es immer taten. Nur passt er heute nicht mehr auf mich auf. Jetzt bin ich diejenige, die seine größte Stütze geworden ist. Mit Stimmkommandos, akustischen Signalen wie Glöckchen, Schnalzen und Schnippen, aber auch meinen Bewegungen lotse ich Jonathan durchs Leben. Doch ich wollte noch viel mehr: Als ich merkte, wie sehr mein aufgeweckter Terrier litt – unter den plötzlichen Einschränkungen im Bereich des Sehvermögens, unter dem einhergehenden Bewegungsmangel, aber vor allem unter seiner und meiner Unsicherheit mit der neuen Situation musste etwas her. Der Stein kam ins Rollen.
Vor allen Dingen wollte ich Jonathan vor meinen Fehlern bewahren. Davor, dass ich das Kommando nicht schnell genug gebe. Oder aber das falsche Kommando, weil ich sie gern einmal durcheinander bringe. Vor allem bei schnell erblindeten Hunden, aber auch allen anderen von Seheinschränkungen betroffenen Hunden leidet vor allem die Nase. Um das nunmehr wichtigste Sinnesorgan des Hundes vor Zusammenstößen zu bewahren, aber auch um Jonathan eine gewisse Selbstständigkeit und vor allem Selbstsicherheit wiederzugeben, tüftelten meine Familie und ich an einigen Prototypen und haben Sie nun perfektioniert. Das HiBliHu entstand.
Gern möchten wir mit dem HiBliHu noch vielen anderen Hunden helfen, sich im Alltag wieder besser zurecht zu finden. Aber vor allem sollen unsere blinden Hunde eins: selbstsicher und bewusst durchs Leben gehen können!
Franziska & Jonathan